Meine Vorgeschichte – oder wenn der AHA-Moment im Alltag endet
Vor ein paar Jahren war ich auf einer Konferenz. Jeder Teilnehmer bekam bei einem der Vorträge ein 100 cm Maßband aus Papier in die Hand gedrückt. Die Dinger, die bei IKEA zu tausenden rumliegen.
Dazu gab es zwei Fragen:
1. Wie alt wollt ihr werden? bzw. Was denkt ihr, wie alt ihr werdet?
An der Zahl sollten wir das Band abtrennen.
2. Wie alt seit ihr im Moment?
Bei der Zentimeterangabe mit dem aktuellen Alter knickten wir das Band ein. Ich stand unter Schock, denn die Hälfte lag bereits hinter mir.
Wenn Du das Leben Deiner Träume lebst, ist das nicht weiter wild. Auf mich traf das zum damaligen Zeitpunkt nicht zu. Aber frisch motiviert bis in die Zehenspitzen, wollte ich fortan meine Tage rocken.
Dann kam der Alltag. Geld musste verdient werden. Ich habe gerackert wie wild und doch nur durchschnittlich verdient, weil
- ich mich unter Wert verkauft habe und
- Ideen hatte, aber deren Umsetzung verschob.
Freie Wochenenden? Pustekuchen! Eher 14 Stunden-Tage. Das ist das Dilemma, wenn man sich zu billig verkauft. Irgendwann habe ich dann meine Preise nicht mehr verhandelt. Das brachte Besserung
Der Wandel – wie so oft dank gesundheitlicher Warnungen
Mit 39 wurde ich schwanger. Absolut geplant und gewünscht. Und yeah, das erste Mal kämpfte ich mit Bluthochdruck. Schwangerschaftsbedingt. Der Gipfel des Ganzen: Genau an meinem 40. Geburtstag trug ich ein 24 Stunden-Blutdruckmessgerät. Die geplante Party fiel ins Wasser. Alle 20 Minuten pumpte gut sichtbar die Manschette an meinem Oberarm auf. Und ich?! Ich kam mir das erste Mal in meinem Leben soooo richtig alt vor.
Die Sache mit dem Maßband fiel mir wieder ein. Kennst Du das, wenn Du verschiebst und verschiebst und nicht zu Potte kommst.
Inzwischen habe ich eingesehen, das an der Vergangenheit nichts mehr ändern ist. Wozu dann Selbstzerfleischung? … Ich habe mehrere Momente gebraucht, um das echt zu verinnerlichen.
Ich will zu den Leuten gehören, die Lachend zurück blicken und einfach nur sagen:
„Wenn es soweit ist, dann weine nicht. Mein Leben war geil.“
Wenn nicht jetzt, wann dann?!
Ich bin entschlossen, Dinge in meinem Leben zu ändern. Kein komplettes Umkrempeln. Wozu auch? Ich mag mein Leben, will nur mehr Glücksmomente im Alltag und Zufriedenheit mit mir mir selbst.
Um was geht es auf wandelruck?
- zeigen, dass man auch mit 40 und mehr Jahren das Ruder rumreißen kann – dank 3 Buchstaben: TUN
- Vereinbarkeit von beruflicher Selbstverwirklichung, Familie & Partnerschaft:
- Muttersein mit 40 und dazu noch 2 Helikoptermamas
- Fokus auf die wichtigen Dinge setzen
- Gesundheit & Fitness dank abnehmen von vielen Kilos auf ein höheres Level bringen
Genug geschrieben: Ich fange dann mal an. Der Weg steht im Mittelpunkt. Auch wenn ich mich blamiere und auf die Schnauze falle – so lange ich mir selbst in die Augen schauen kann, ist alles im grünen Bereich.
Und hej, das beste überhaupt ist es, wenn ich den einen oder die andere anstecke … denn auch in der Lebensmitte kann man noch so einiges reissen.
Herzlichst Nicole